Hörtestung

Um die Ausprägung einer Hörminderung beurteilen zu können, muss das Hörvermögen messen werden. Unterteilt wird das Verfahren zur Messung des Hörvermögens in den klassischen Hörtest und das objektive Verfahren.

Um die Ausprägung einer Hörminderung beurteilen zu können, muss das Hörvermögen messen werden. Grob unterteilt gibt es zwei verschiedene Verfahren zur Messung des Hörvermögens.

  1. Der „klassische“ Hörtest, bei welchem der Patient signalisiert, ab welcher Lautstärke er einen Ton wahrnimmt und
  2. Objektivierbare Verfahren, bei welchen mit Hilfe von Hirnstrommessungen registriert wird, ab welcher Lautstärke das Innenohr über den Hörnerv Signale in das Gehirn schickt.

Beide Verfahren haben verschiedene Vor- und Nachteile. So erfordert die klassische Hörtestung ein gewisses Maß an Kooperation und Konzentrationsfähigkeit, dafür ist die Auflösung (Genauigkeit) der objektivierbaren Verfahren viel schlechter. Da die objektivierbaren Verfahren aber keine aktive Mitarbeit seitens des Patienten benötigen eignen sie sich hervorragend zum Ausschluss bzw. zum frühzeitigen Diagnostizierens einer mittel- oder höher gradigen Hörminderung im Säuglings- oder Kleinkindsalter. Die Kombination beider Verfahren ermöglicht eine genaue Lokalisation der Ursache der Hörminderung.

Im Alltag ist die Fähigkeit ab welcher Lautstärke man einen Ton wahrnehmen kann weniger relevant. Es ist vielmehr essentiell die gesprochene Sprache zu verstehen. Ein schlechtes Sprachverständnis aufgrund eines nachlassenden Hörvermögens kann zu drastischen Einschnitten in der Lebensqualität führen. Da die betroffenen Personen anfangs hauptsächlich Probleme bei vielen Störgeräuschen haben werden gesellschaftliche Ereignisse gemieden bzw. die Teilhabe ist nur sehr beschränkt möglich. Mit Hilfe der Sprachaudiometrie kann der Hörverlust für gesprochene Sprache gemessen werden. Dies ist die Voraussetzung zur Versorgung mit einer Hörhilfe. Eine rechtzeitige Versorgung mit einem Hörgerät ist wichtig – das Hören mit einer solchen Hilfe muss auch erst wieder trainiert werden. Vom Prinzip ist das vergleichbar mit der Umstellung auf eine Gleitsichtbrille. Je später dieses Trainieren beginnt, desto größer die Gefahr, dass man unbefriedigende Resultate erzielt.

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